Gewinner stehen fest – Rietschleuder-Haltestelle wird „Schlau und Stark Park“
Die ehemalige Haltestelle der „Riethschleuder“, Erfurts S-Bahn, in der Györer Straße hat sich die Natur längst zurückerobert. Noch ist der Bahnsteig, sind die Gleise sichtbar, meistenteils aber von Grün überwuchert. Es entstand in diesem nicht mehr genutzten Bereich ein wahres Refugium für Tiere und Pflanzen und ein wichtiger Grünstreifen zwischen der vielbefahrenen Straße der Nationen und den Wohnhäusern der Györer Straße – praktisch Sicht- und Lärmschutz.
Ein Wettbewerb war ausgeschrieben worden, bei dem Studenten der Erfurter FH und der Universität Ideen in Konzepte packten, um ein für Mensch, Flora und Fauna gleichermaßen attraktives Areal zu schaffen. Viel Natur – mehr Freizeitwert.
Jetzt kürte eine Jury die Gewinner-Projekte:
Der Beitrag „Schlau und Stark Park“ von Sophia Herre, Anna-Lena Tetschner und Marika Zapp überzeugte die Jury im Gesamtkonzept und erhält den ersten Preis. Der Gesamtentwurf und die Idee der begrünten Schallschutzwände haben auch in der Beteiligung der Öffentlichkeit guten Anklang gefunden.
Den zweiten Platz errang der Beitrag „Haltestelle Zukunft“ von Johanna Müller, Amely Ihlo, Emmi Grünwald und Milena von Ottenfeld. Dieser Entwurf überzeugt mit gestalterischen Ideen wie einer Graffiti-Wand und einer besonders guten Umsetzung der naturschutztechnischen Ziele.
Eine Anerkennung für das beste pädagogische Konzept erhält der Beitrag „Mobilität im Wandel“ von Leon Hubrig, Chloe Linz und Lina Zednik. Die Anerkennung für die beste Integration des Themas „Bahn“ gibt es für den Beitrag „Das kleine, nahe Grün“ von Samuel Andres, Marc Neumann und Anna Sophie Lehmann.
Der Gewinnerentwurf wird an der Stadtteilkonferenz Rieth am 13. November in der Aula des Albert-Schweitzer Gymnasiums präsentiert. In einem nächsten Schritt werden die besten Ideen aus den Wettbewerbsbeiträgen durch ein Landschaftsarchitektur-Büro in die Entwurfs- und Ausführungsplanung überführt.
Quelle: Stadtverwaltung, FHE und Universität Erfurt, Autor: B. Köhler, Foto: B. Köhler
Das Sieger-Konzept in Kurzfassung
Natur erleben - Wissen entdecken - Bewegung integrieren
• Natur erleben:
Kinder und Familien tauchen direkt in die Natur ein. Der vorhandene Baumbestand, der Lebensraum des Grünspechts und die insektenreiche Umgebung machen die biologische Vielfalt erlebbar. Die Gestaltung verzichtet bewusst auf versiegelte Flächen und invasive Bauprojekte. Stattdessen wird Bestehendes ökologisch aufgewertet.
• Wissen entdecken:
Lernen passiert hier nicht im Frontalunterricht, sondern durch eigenständiges Erkunden. Die Lerntafeln geben altersgerechte Impulse, stellen Fragen und regen zum Mitmachen an. Spielerische Aufgaben sorgen dafür, dass Wissen hängen bleibt. Der Grünspecht fungiert als Sympathieträger und roter Faden für ökologische Zusammenhänge.
• Bewegung integrieren:
Der Erlebnispfad ist kein statischer „Museumspfad“, sondern ein aktiver Lernweg: Balancieren, Springen, Klettern – während sich Kinder bewegen, begreifen sie Inhalte ganzheitlich. Bewegung wird mit kognitivem Lernen verknüpft. Das stärkt Körper, Geist und Motivation.