Entwürfe für „Riethschleuder“-Bahnhof einsehen und bewerten
Die „Riethschleuder“ – Erfurts ehemalige S-Bahn, die die Wohngebiete im Erfurter Norden mit den Industriebetrieben verband, ist längst Geschichte. Als Relikte aus DDR-Zeiten sind u.a. noch die Haltestelle nahe der Györer Straße und einige Kilometer Gleise vorhanden, die längst von Grün überwuchert sind. Entlang der Straße der Nationen hat sich die Natur den Bereich zurückerobert, der Grünstreifen schützt die Anwohner vor Straßenlärm und Abgasen.
Hier soll künftig ein für Mensch wie Natur gleichermaßen nutzbarer Raum entstehen – für die Anwohner mit hohem Erholungswert, für diverse Tiere und Insekten als kleines Refugium. Bereits im Oktober 2024 startete ein Ideen-Wettbewerb um die beste Lösung – daran beteiligt die Fachhochschule und die Universität Erfurt. Nun liegen die Entwürfe vor und die Bürger können mitbestimmen, welcher umgesetzt werden wird.
Voraussetzung ist, dass nicht einheimische Bäume entfernt werden, entsprechende Maßnahmen wurden Anfang März dieses Jahres getroffen: Robinien und Eschenahorne wurden „geringelt“, um einen Neuaustrieb zu verhindert, späterhin werden die Bäume aus dem Bereich herausgenommen.
Wie also kann die ehemalige Bahntrasse an der Györer Straße entwickelt werden? Wie können Anforderungen an den Artenschutz und die Bedürfnisse von Erholungssuchenden gleichermaßen erfüllt werden?
Die eingereichten Arbeiten können nun online angesehen und bewertet werden. Zusätzlich werden die Ergebnisse der Studierenden bis zum 13. August auf der Freifläche an der Stirnseite der Györer Straße 7 ausgestellt.
Die Wettbewerbsbeiträge sind unter Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Innerstädtische Bahntrassen – vernetzte Lebensräume für Pflanze, Mensch und Tier“ eingesehen werden (über Google-Suche). Dort sind auch der Link zur Umfrage und weitere Informationen zum Projekt selbst zu finden.
Autor: B. Köhler, Fotos: B. Köhler