Vorbereitende Maßnahmen für Neugestaltung des alten Riethschleuder-Bahnsteigs 

    Im vergangenen Herbst startete ein Projekt, das den Bereich an der ehemaligen Bahnstation der Riethschleuder in der Györer Straße attraktiv gestalten soll. Die Gleise und der Bahnsteig sind wie ein verlassener Ort mitten im Stadtgebiet von Grün überwuchert. Hier soll künftig ein für Mensch und Natur ein gleichermaßen nutzbarer Raum entstehen – für die Anwohner mit hohem Erholungswert, für diverse Tiere und Insekten als kleines Refugium.

    Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, der Artenschutz, Naherholung und Umweltbildung miteinander verbindet. Dabei soll der ursprüngliche Charakter der Fläche teilweise wiederhergestellt werden, während die Funktion als „Grüne Barriere“ zur Straße der Nationen erhalten bleibt.

    Ein studentischer Ideenwettbewerb wird Vorschläge für eine umweltverträgliche und nutzungsgerechte Gestaltung der Fläche liefern. Voraussetzung für die Umsetzung ist jedoch die Entfernung nichtheimischer Pflanzenarten wie Robinie, Bastardindigo, Blasenstrauch und Eschenahorn. Diese breiten sich invasiv aus, verdrängen heimische Pflanzen und sind für die geplante Nutzung nicht geeignet.

    Anfang März wurden daher die Robinien und Eschenahorne im Bereich des alten Bahnsteigs am
    ehemaligen Haltepunkt Györer Straße behandelt. Dabei kam die Methode des „Ringelns mit Restbrücke“ zum Einsatz: In etwa 50 cm Höhe wird ein breiter Streifen der Rinde bis ins Hartholz entfernt, während eine schmale Restbrücke unbehandelt bleibt. Diese wird erst im darauffolgenden Jahr entfernt. Durch diese Vorgehensweise wird sichergestellt, dass die Bäume nicht wieder austreiben, wenn sie in zwei bis drei Jahren entfernt werden. Gleichzeitig wird durch die Schwächung der Bäume das Wachstum heimischer Baumarten wie Eiche, Ahorn und Esche gefördert. Diese sollen zukünftig den grünen Schutzwall gegen Lärm und Verkehr entlang der Straße der Nationen bilden.

    Bis zur Auswertung des Ideenwettbewerbs und der anschließenden Umsetzung im nächsten Jahr erfolgen wissenschaftliche Untersuchungen zur Veränderung der Insektenfauna. Das Naturkundemuseum Erfurt setzt dafür sogenannte „Gelbschalen“ ein, mit denen die Artenvielfalt und das Vorkommen verschiedener Insektenarten erfasst werden. Diese Untersuchungen werden nach Abschluss der Umgestaltung erneut durchgeführt, um Vergleiche zwischen dem Ist-Zustand und den späteren Veränderungen zu ermöglichen.

    Quelle: Stadtverwaltung, Autor: B. Köhler, Fotos: B. Köhler, Stadtverwaltung Erfurt

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